Hast Du Lust, das Osterfest mit Nepomuck und Finn zu feiern?
Der Kobold macht sich auf den Weg, um seine Mäusefreunde zu besuchen. Natürlich geht es dabei turbulent zu, und alle Nepomuck-Finn-Fans kommen wieder voll auf ihre Kosten!
Neben einer spannenden Geschichte warten diesmal unter anderem tolle Basteltipps auf Dich!

 

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Leseprobe: Rache ist süß
Vor der Scheune ruft Finn alle zu sich. „Was im Haus neben dem Färben der Eier passiert ist, bleibt unter uns. Die Frauen müssen nicht alles wissen. Sonst lassen sie uns nie wieder fort. Ist das klar?“
„Und wie klar das ist“, antwortet Nepomuck. „Können wir uns auf euch verlassen, Kinder?“
„Aber sicher.“
„Also dann wollen wir mal!“
„Da sind wir wieder!“, ruft Finn freudestrahlend.
Susi und Lilly kommen sofort angelaufen. „Hat alles geklappt?“, wollen sie wissen.
„Na sicher. Es waren doch Profis am Werk.“
„Ihr seht aber sehr müde aus. Ich denke. ein Nickerchen tut euch allen gut.“ Das lassen sie sich nicht zweimal sagen. Nepomuck verstaut die Eier nur noch in einer Holzkiste, die er draußen gefunden hat, und dann fallen auch ihm die Augen zu.
Bis zum Nachmittag bleibt es mucksmäuschenstill in der Scheune. Man hört nur hier und da ein leises Schnarchen.
Luis ist der Erste, der wach wird. Er zieht Nepomuck am Ohr. „Aufstehen. Wir müssen die Eier doch noch fertig machen.“
„Wie - fertig machen?“, fragt der Kobold schläfrig.
„Du hast doch gesagt, wir malen noch etwas drauf.“
„Ja, stimmt. Dann weck mal die anderen.“
„Aufstehen!“, brüllt er durch die Scheune. „Die Eier warten!“ Das Geschrei verfehlt seine Wirkung nicht. Nach und nach kommen alle schlaftrunken an.
„Wie, die Eier warten?“, will Amanda wissen. „Was meinst du?“
„Habt ihr es denn vergessen? Nepomuck hat doch gesagt, wir dürfen auf die Eier noch Motive pinseln.“
„Stimmt ja, aber womit?“ Fragend schaut sie den Kobold an.
„Ich habe im Haus des Bauern Wasserfarbe und Pinsel gefunden. Die habe ich mir ausgeliehen.“
„Ausgeliehen“, empört sich Susi. „Das ist Stehlen.“
„Nein. Ich bringe sie ja wieder zurück. Das fällt überhaupt nicht auf.“
„Dürfen wir dann jetzt malen?“
„Also gut. Setzt euch mal alle da hinten hin. Dann bringe ich euch die Eier und Farbe.“
Voller Erwartung schauen die Mäusekinder ihren Freund an.
„So, hier sind ein paar Töpfchen mit Wasser. Da die Pinsel für euch zu groß waren, habe ich die Haare herausgezogen und an kleinen Ästen befestigt. Damit müsste es gehen. Nun müsst ihr sie nur noch ins Wasser tunken, dann in die Farbe und lospinseln. Ich gehe mal zu euren Eltern. Viel Spaß!“
Und schon legen die Kinder los. Sie sind nicht zu bremsen, schnell sind Sterne, Blumen und Punkte auf die Eier gezeichnet.
„Mein Ei sieht aber viel schöner aus als deins“, neckt Lukas seine Schwester Luise.
„Stimmt ja gar nicht!“ Und noch bevor er weiß, was geschieht, bespritzt sie ihn mit Wasser.
Das lässt er sich natürlich nicht gefallen und macht auch sie nass. Und schon ist eine wilde Wasserschlacht im Gang, denn auch die anderen Kinder lassen es sich nicht nehmen, mit Wasser herumzuspritzen.
Bei dem ganzen Durcheinander merkt keiner, dass Willi und Fridolin sich entfernen. Als sie zurück kommen, haben beide Strohhalme bei sich.
Luise fällt es als erste auf, und sie fragt interessiert nach, was sie damit vorhaben.
„Das ist eine Überraschung für Luis“, verkünden sie.
„Eine Überraschung für mich? Das ist aber toll! Was ist es denn?“
„Das verraten wir dir, wenn du zu uns kommst. Wir wollen es nicht so laut sagen, damit es die anderen nicht mitbekommen.“
Etwas skeptisch schaut Luis die Zwei an, aber dann siegt die Neugierde. Und ehe er sich versieht, wird er überwältigt und gefesselt. Und damit er nicht schreien kann, bindet Willi ihm auch noch vorsichtig das Schnäuzchen zu.
Luis begreift gar nicht, was los ist. Dann verkündet Fridolin laut: „Leute, hier haben wir ein besonders schönes Ei! Das müssen wir auch noch bemalen!“
Diese Einladung lassen sich die anderen Kinder natürlich nicht entgehen. Und schon machen sich auf Luis Fell rote, blaue und grüne Tupfer breit. In diesem Moment taucht Nepomuck mit Finn im Schlepptau auf. „Was macht ihr denn da?“, will er wissen.
Alle zucken zusammen. „Ja – ähm, also wir dachten, Luis sieht mit Farbe besser aus. Du musst zugeben, das Bunte unterstreicht sein Aussehen noch mehr“, feixt Willi.
Und noch bevor der Mäusejunge sich versieht, greift Nepomuck ihn und drückt ihn mit dem Popo in die lila Farbe. „Na, wie gefällt dir das? Also ich finde, Lila steht dir außerordentlich gut.“ Ein schallendes Gelächter ist zu hören.
In der Zwischenzeit hat Finn seinen Sohn befreit und schaut Willi böse an.
Reumütig sagt der: „Tut mir leid, Luis. Ich konnte einfach nicht anders. Die Verlockung war zu groß. Bitte nicht böse sein.“ Er hat noch nicht ganz ausgesprochen, da fliegt ein Wasserbecher auf ihn zu. Bevor Willi sich versieht, ist er platschnass.
Luis hält sich den Bauch vor Lachen. „Ja, lieber Bruder, ich konnte auch nicht anders! Hab dich aber trotzdem lieb!“
Überrascht schaut Willi ihn an und stimmt dann in das Lachen ein.
Finn schaut seine Söhne belustigt an. „Na, das wird bestimmt ein besonders buntes Osterfest. Wenn es jetzt schon so farbenfroh ist!“
© Kummer/Erdiç